Tagesablauf đ
Wie sieht denn so ein Tagesablauf eines Campers aus?
Dies ist eine sehr wichtige Frage aller Hotelurlauber und Nicht-Camper. Denn diese haben nĂ€mlich gar keine Lust aufs FrĂŒhstĂŒck machen oder gar die Betten wieder herzurichten. Ganz zu schweigen vom Abwaschen. Und dann noch den Einkauf irgendwie herbei zu beschaffen. Womöglich noch zu FuĂ oder mit dem Rucksack am RĂŒcken? Vom 5 Kilometer weit entfernten Supermarkt, der einem Tante-Emma-Laden Ă€hnlich sieht. Wo es nur abgelaufene Konserven wie zum Beispiel Ravioli mit Tomatensauce aus der Dose gibt?
Der Tisch muss selber aufgedeckt und dekoriert werden. Das Geschirr - womöglich noch aus Plastik - soll nach dem Essen abgewaschen und verrĂ€umt sein. Im Wohnmobil soll Ordnung gehalten werden, denn es kommt wĂ€hrend des opulenten FrĂŒhstĂŒcks keine Reinigungsfee, die die eigenen vier WĂ€nde wieder tip top in Ordnung bringt. Zu Mittag beginnt das ganze Spiel dann wieder von vorne. Grillen anwerfen, Fleisch drauf, Salat schnippeln, abwaschen. Den Nachmittag in der prallen Sonne auf StĂŒhlen verbringen, denn das Meer ist zu weit weg. "Mama - ich will ein Eis!" - "Nein, Kind. Wir haben hier keinen Gefrierschrank - du kannst eine lauwarme Limo trinken."
Nach dem langen und schweisstreibenden Spaziergang an den Strand, der ĂŒber einen ungepflegten Trampelpfad fĂŒhrt, liegt man dort auf den Steinen oder auf dem Sand, einfach nur das Handtuch am Boden. Wenn man Pech hat, kommen noch die Ameisen und verderben einem den Spass. Der Zugang zum Meer ist nicht kultiviert bzw. aufgerĂ€umt. Zuerst muss eine Menge Seegras ĂŒberwunden werden, um ins erfrischende Wasser zu kommen. Leider werden die Duschen am Strand und die nette Bar vermisst, an der man sich etwas frisch machen kann. Abends dann wieder das selbe Spiel. Kochen, abwaschen, aufrĂ€umen, verrĂ€umen, sich von MĂŒcken verstecken lassen und zum guten Schluss todmĂŒde ins Bett fallen.
Campen ist LebensgefĂŒhl
Nun möchte ich dir zeigen, wie ein Tag mit dem Wohnmobil bei mir aussieht:
Selten habe ich in einem Hotel so ruhige NĂ€chte verbracht, wie am Campingplatz oder am Stellplatz. Meistens erwache ich gegen 9 Uhr morgens. Nicht, weil der Nachbar oder ein vorbeifahrendes Auto laut ist, oder die ZimmermĂ€dchen herumklimpern. Nein, weil ich einfach total ausgeschlafen bin! Zuerst mache ich mir einen starken Kaffee mit meiner heiss-geliebten Nespresso-Maschine und setzt mich vors Wohnmobil. Meist habe ich den Tisch schön dekoriert und die StĂŒhle stehen mit Blick aufs Meer. Dann ist erst einmal geniessen angesagt. Der Tag kann langsam beginnen. Nach Lust und Laune ist auch eine Runde schwimmen angesagt. Wohl gemerkt - direkt vom Mobil aus ins Wasser. Ohne dabei etliche Treppen, TĂŒren, Flure etc. ĂŒberwinden zu mĂŒssen. Gegen halb 11 beginnen wir meist mit dem FrĂŒhstĂŒck und dieses dauert solange wie es dauert. Frische Brötchen vom Lieferservice, frischer Orangensaft, Joghurt, Nutella, Obst und vieles andere steht da bei mir am FrĂŒhstĂŒckstisch. Gegessen wird natĂŒrlich auf Keramik-Geschirr (ist ja derzeit modern); dieses wird dann spĂ€ter in den GeschirrspĂŒler des modernen Campingplatzes gesteckt đ. Es wird geplaudert und gelacht - natĂŒrlich Freiluft - und das ist ein Traum. Ich höre gerne Podcasts nach dem FrĂŒhstĂŒck oder mache meine Lieblingsmusik an.
Gegen Mittag plane ich den Tagesablauf und dann gehts meistens los. Entweder mit dem E-Bike oder mit dem Motorrad. Alle Fahrzeuge sind bei uns an Bord und gut in der Heckgarage verstaut. Bummeln, Sightseeing, Wandern, Schwimmen, Einkaufen - alles was das Herz â€ïž begehrt. Der Restaurantbesuch zum Mittagessen ist dann meist inklusive. Am spĂ€teren Nachmittag gehts dann zurĂŒck zum Wohnmobil. Dort wird dann ein eingekĂŒhltes Bierchen getrunken und der Tag klingt langsam aus. Um die 24 Quadratmeter unseres Reisemobils in Schuss zu halten, packt jeder kurz mit an und dann ist wieder alles tip top sauber und aufgerĂ€umt.
Abends gehe ich sehr gerne fein essen - am liebsten ins benachbarte StÀdtchen. Je kleiner dies ist und je verwinkelter, umso lieber. Aber dazu schreibe ich dann ein anderes Mal.
Am meisten liebe ich die tollen, netten und anregenden GesprÀche mit den anderen Campern. Da sind schon wirklich tolle Freundschaften entstanden! Es gibt immer etwas zu erzÀhlen und meist werden wertvolle Tipps ausgetauscht.
Und am nĂ€chsten Tag könnten wir schon an einem anderen tollen Fleckchen auf dieser Erde sein đ